Beerig und samtig, fruchtaromatisch ohne Säure, so präsentiert sich unser BIO Holler am Gaumen. Angelehnt an die Sage vom Ötscherbergmännchen, ein liebliches aber unversöhnliches Berggeistchen, das man lieber nicht verärgern sollte.
Im Sommer kochen wir einen Kessel voll mit Holunderbeeren auf um diese zu basieren. Danach setzen wir die fruchtige Masse mit Bio Rübenzucker an und die Maische hat Zeit, um zu reifen. Zur kalten Jahreszeit erfreuen wir uns an einem wärmenden Stamperl der Lebensbeere.
Im Ötschergebiet hausen gar liebliche Bergmännchen, von denen man sich manch freundliche Begebenheit zu erzählen weiß. Früher wohnten sein gern bei menschlichen Ansiedelungen, wachten über Haus und Hof und leisteten den Bauern gute Dienste.
Durch die Arglist und Falschheit der Menschen verschreckt, zogen sie sich jedoch immer mehr in Höhlen, Schluchten und Erdlöcher zurück und zeigen sich nur noch selten. Hoch oben in den Felswänden oder auf saftigen Almwiesen zwischen Enzian, Almrausch und heilkräftigen Kräutern, können Sonntagskinder zuweilen ein Ötscherbergmännchen antreffen.
Solch ein Berggeistchen ist klein wie ein drei oder vierjähriger Knabe, hat ein überaus holdes Gesicht mit rosigen Wangen und klugen Augen. Es trägt stets ein hellgrünes Kleid und das dunkelrote Samtmützchen ist mit einer goldenen Schelle geschmückt.
Gerne lassen sich die Männlein auf ein Gespräch ein oder verschenken welke Blätter, die sich später in Silberstücke verwandeln. Aber wehe jedem, der ein Ötscherbergmännchen beleidigt, es weiß sich bitter zu rächen!
Einmal traf eine Sennerin bei einer Quelle ein solches Bergmännlein, das dort Wasser trank. Eine Weile sah sie geduldig zu, trat dann aber hervor und beschied dem Geist, er wolle sich fortpacken, denn nun wolle sie ihren Eimer mit Wasser füllen. Das Männlein antwortete ihr:
„Wüsstest du wer ich bin,
wüsstest du was ich weiß,
dass ich es dir verrat,
bätest du mich wohl heiß!“
Das Mädchen hatte kein Interesse an seinen Worten. Auf ihre Geringschätzung hin bedeutete ihr das Bergmännlein, in ihre Schürze zu greifen, dort würde sie drei Äpfel finden. Der grüne bringt Kummer, der weiße bringt Krankheit, der dritte jedoch sei aus Gold. Die Gabe desjenigen Apfels, den sie zuerst ergreife, sei ihr fortan beschieden. Die Sennerin verspottete das Männlein abermals, doch dieses ermutigte sie, es wenigstens einmal zu versuchen, um zu prüfen, ob es wirklich betrogen werde. Das Mädchen griff widerwillig in seine Schürzentasche und zog einen grünen Apfel hervor. Sie weinte bitterlich, war sie doch mit lebenslangem Kummer geschlagen und hatte sich durch ihre spöttische Rede ihr Glück verscherzt. Das beleidigte Ötscherbergmännchen aber sah man auf der Almwiese niemals wieder.
(Frei zusammengefasst nach Jolanthe Haßlwander 1982; Illustrationen Klara Naynar)